Kreislauf in Schwung: Alltagstipps für eine optimale Blutzirkulation

Veröffentlicht am 25. Januar 2024 von Dipl.-Ing. (FH), MBA Marco Winter

Zuletzt aktualisiert am 25. Januar 2024, Lesezeit: 8 Min.

Denkst du oft über deinen Blutkreislauf nach? Wahrscheinlich nicht, aber dieses komplexe System spielt eine entscheidende Rolle für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Werfen wir einen Blick hinter die Kulissen, um zu verstehen, welche Rolle die Durchblutung in unserem Körper spielt und wie du mit einfachen Alltagstipps deinen Blutkreislauf ankurbeln kannst.

Durchblutung fördern

Gliederung

  1. Blutzirkulation und Gesundheit

  2. Grundlagen des Blutkreislaufs

  3. Durchblutungsstörungen

  4. Durchblutung fördern

  5. Spezifische Tipps für verschiedene Körperbereiche

Blutzirkulation und Gesundheit

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Die Gesundheit unserer Blutgefäße und die Effizienz des Blutflusses haben direkte Auswirkungen auf unseren allgemeinen Gesundheitszustand. Eine gut funktionierende Mikrozirkulation, also der Blutfluss in den kleinsten Gefäßen des Körpers, ist entscheidend für die Sauerstoffversorgung unserer Zellen. Störungen in diesem Bereich können zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, z. B. heilen Wunden langsamer, wenn die Nährstoffversorgung für die Regeneration des Gewebes nicht einwandfrei funktioniert​​​​ [1][2]. Doch was genau, macht unser Blutfluss eigentlich?

Grundlagen des Blutkreislaufs

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Einfach erklärt: Wäre dein Körper eine belebte Metropole, wäre das Blut wie ein ständiger Verkehrsfluss durch ein komplexes Netzwerk aus Straßen und Autobahnen. In dieser Stadt sind die roten Blutkörperchen wie kleine Taxis, die Nährstoffe zu jeder Ecke des Körpers bringen.

Der Blutkreislauf ist also das körperliche Transportnetzwerk. Seine Hauptaufgabe ist es, Sauerstoff, Nährstoffe, Mineralien, Hormone und andere wichtige Substanzen zu deinen Zellen zu transportieren. Gleichzeitig hilft er, Abfallprodukte und Kohlendioxid abzutransportieren. Dieser ständige Austausch hält die Organe funktionsfähig und unterstützt die Aufrechterhaltung des pH-Wertes und der Körpertemperatur – essentiell für das Überleben jeder einzelnen Zelle [3]. Eine gute Durchblutung unterstützt somit alle lebensnotwendigen Prozesse, von der Energieproduktion bis zur Immunabwehr.

Blutgefäße und Blutkörperchen

Das System der Blutgefäße besteht aus Arterien, Venen und Kapillaren. Sie sind sozusagen die Straßen, auf denen das Blut durch den Körper fließt. Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg, während Venen sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurückführen. Die Kapillaren, die kleinsten Gefäße, ermöglichen den Austausch von Nährstoffen und Abfallstoffen zwischen Blut und Zellen. Die Blutkörperchen, insbesondere die roten, sind die Transporter, die Sauerstoff und Kohlendioxid befördern. Sie sind die Hauptakteure in diesem vitalen Prozess [4].

Faktoren, die die Durchblutung beeinflussen

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Verschiedene Faktoren haben Einfluß auf die korrekte Funktionsweise unserer Durchblutung. Dazu gehören:

  • körperliche Aktivität: Diese spiegelt sich direkt in der Blutzirkulation wider
  • Ernährung: spielt eine Rolle bei der Gesundheit der Blutgefäße
  • Stress und Temperatur: führen zur Erweiterung oder Verengung der Blutgefäße
  • Nikotin, Koffein und andere Substanzen: verengen die Gefäße, erhöhen den Blutdruck und beeinträchtigen die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen, was das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Kreislaufprobleme erhöht
  • Alkohol: mäßiger Konsum bewirkt eine leichte Erweiterung der Blutgefäße; übermäßiger Alkoholkonsum hingegen schädigt die Gefäße langfristig und beeinträchtigt die Herzfunktion führen
  • Alter und bestimmte medizinische Zustände wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Durch ein besseres Verständnis dieser Faktoren kannst du proaktiv Maßnahmen ergreifen, um deine Durchblutung und somit deine Gesundheit zu verbessern [6].

Durchblutungsstörungen

Genau wie in einer Großstadt kann ein schlechter Verkehrsfluss in unserem Körper zu allerlei Problemen führen. Bei der Betrachtung von Durchblutungsstörungen ist es wichtig, sowohl die Anzeichen als auch die langfristigen Risiken zu verstehen.

Erkennungszeichen schlechter Durchblutung

Da das Blutsystem unseren gesamten Körper mit Nährstoffen versorgt, gibt es verschiedene Erkennungszeichen, die uns darauf hinweisen, dass der Blussfluss nicht rund läuft. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Kälte- und Taubheitsgefühl in den Extremitäten: Eine beeinträchtigte Blutzirkulation resultiert in verminderter Temperaturregulation und Sensibilität diverser Körperteile​​ [9].
  • Farbveränderungen der Haut: Blassere, bläuliche oder rötliche Verfärbung der Haut​​ [9]
  • Schwächegefühl und Krämpfe: insbesondere nach körperlicher Aktivität​​ [8]
  • Verlangsamte Wundheilung: durch unzureichende Nährstoffzufuhr in den betroffenen Bereichen​​ [1]
  • Veränderungen der Nägel und Haare: ebenfalls durch unzureichende Nährstoffzufuhr​ können Nägel brüchiger werden und das Haarwachstum kann sich verlangsamen​​ [7]

Es ist wichtig, die eigenen Symptome von Durchblutungsstörungen richtig einzuschätzen, um zu wissen, wann ärztliche Hilfe erforderlich ist. Leichte Anzeichen können Kältegefühl, leichte Taubheit oder gelegentliche Krämpfe in den Extremitäten sein. Diese können oft durch Veränderungen im Lebensstil, wie regelmäßige Bewegung und Ernährungsumstellung, verbessert werden. Schwere Symptome umfassen dagegen anhaltende Schmerzen, starke Taubheit, Hautverfärbungen, nicht heilende Wunden oder drastische Veränderungen in der Hauttemperatur. Solche Merkmale erfordern eine sofortige ärztliche Untersuchung, da sie auf ernsthafte Erkrankungen wie periphere arterielle Erkrankung (PAD) oder andere schwere Durchblutungsprobleme hinweisen können. Ein frühes Eingreifen durch einen Arzt kann langfristige Komplikationen verhindern und ist entscheidend für eine effektive Behandlung​​ [11].

Langfristige Risiken bei Vernachlässigung

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Eine Unterversorgung mit Blut im Körper nennt man medizinisch Ischämie. Wenn diese besonders ausgeprägt ist, kann es zum Phänomen der peripheren arteriellen Erkrankung (PAD) kommen. Dies ist eine verringerte Blutzufuhr zu den Extremitäten, die häufig Schmerz in den Beinen beim Gehen verursacht. Weitere Symptome sind Schweregefühl oder Krämpfe, insbesondere bei älteren Menschen​​​​ [7][8].

Die Risiken von dauerhaften Durchblutungsstörungen erstrecken sich über verschiedene Gesundheitsaspekte, daher ist es wichtig, Anzeichen nicht zu ignorieren und frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Häufige Risiken sind [10]:

  1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  2. Atherosklerose: Ansammlung von Plaques, bestehend aus Fett, Cholesterin und anderen Substanzen, in den Arterienwänden, verengen und verhärten die Blutgefäße und erhöhen das Risiko schwerwiegender Herzprobleme.
  3. Koronare Herzkrankheit (KHK): Verengung oder Blockierung der Koronararterien, die das Herz mit Blut versorgen. KHK kann zu Brustschmerzen (Angina), Herzinfarkten und anderen Herzproblemen führen.
  4. Periphere arterielle Erkrankung (PAD): Unbehandelte PAD kann zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Blutzirkulation führen.
  5. Chronische Nierenkrankheiten: Beeinträchtigung der Nierenfunktion und erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen
  6. Erektionsstörungen [8]
  7. Kognitive Beeinträchtigungen: Schlechte Durchblutung des Gehirns kann kognitive Funktionen beeinträchtigen.

Durchblutung fördern

Die Förderung einer guten Durchblutung ist nicht nur für deine allgemeine Gesundheit wichtig, sondern kann auch das Wohlbefinden steigern. Es gibt mehrere natürliche Methoden, die dir dabei helfen können.

1

Bewegung und Sport

fahrrad

Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine der effektivsten Methoden, um die Durchblutung zu verbessern. Durch Bewegung wird der Blutfluss in den Körperregionen erhöht, wodurch die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Gewebe verbessert wird. Dabei muss es nicht immer intensives Training sein; bereits moderate Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen können positive Effekte haben.

2

Ernährung und Hydratation

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Die Kombination aus einer ausgewogenen Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist ein effektiver Weg, um die Durchblutung zu fördern und das Risiko von Durchblutungsstörungen zu verringern. Einige Lebensmittel enthalten spezifische Nährstoffe, die die Blutzirkulation unterstützen:

  • Knoblauch: erweitert die Blutgefäße und verbessert den Blutfluss.
  • Blattgemüse: enthält hohe Mengen an Nitraten, die in Nitrit und dann in Stickstoffmonoxid umgewandelt werden, ein Molekül, das die Blutgefäße erweitert; zu finden in Spinat und Grünkohl.
  • Rote Beete: reich an Nitraten, senkt den Blutdruck, verbessert die Blutzirkulation.
  • Fetter Fisch: reich an Omega-3-Fettsäuren, welche die Blutzirkulation verbessern; z.B. in Lachs, Makrele und Hering.
  • Gewürze und Kräuter: Kurkuma, Ingwer und Zimt haben entzündungshemmende Eigenschaften und fördern die Durchblutung. Auch Ginkgo Biloba oder Cayennepfeffer, z.B. in Form von Tee, sind dafür bekannt, die Durchblutung zu unterstützen.
  • Capsaicin-haltige Lebensmittel: Substanzen wie Capsaicin, das in scharfen Chilis enthalten ist, kurbeln den Blutkreislauf heftig an, da sie die Blutgefäße erweitern.

Hydratation ist ebenfalls entscheidend. Wasser unterstützt das Blutvolumen und hilft bei der Regulierung der Körpertemperatur. Eine ausreichende Wasseraufnahme gewährleistet, dass das Blut nicht zu dickflüssig wird, was den Blutfluss behindern könnte.

Zusätzlich kannst du wertvolle Nährstoffe auch in Form von Tees oder ungesüßten Limonaden zu dir nehmen. Folgende sind besonders empfehlenswert bei Durchblutungsstörungen:

  • Schwarzer und grüner Tee: Diese Teesorten enthalten Antioxidantien, die die Blutgefäßfunktion verbessern.
  • Wasser mit Zitrone: Das Trinken von Zitronenwasser hilft, den Körper zu hydratisieren und die Blutzirkulation zu verbessern.
3

Die Rolle von Vitamin C

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Vitamin C spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Blutgefäße. Eine Studie fand heraus, dass Vitamin-C-Supplementierung den Blutdruck sowie oxidativen Stress nach leichter körperlicher Aktivität bei Patienten mit schlecht kontrolliertem Typ-2-Diabetes verbessern kann​​ [12]. Dennoch ist wichtig zu betonen, dass eine ausgewogene Ernährung oft ausreicht, um den nötigen Vitamin-C-Bedarf zu decken und eine Supplementierung nur nach ärztlicher Beratung erfolgen sollte. Folgende Lebensmittel können dir dabei helfen, einen Vitamin-C Level aufzuboosten:

  • Zitrusfrüchte: Orangen, Zitronen und andere Zitrusfrüchte sind reich an Vitamin C und Flavonoiden, die die Gefäßgesundheit unterstützen.
  • Beeren: Erdbeeren, Blaubeeren und Himbeeren sind reich an Antioxidantien und Vitamin C. Diese Nährstoffe unterstützen die Gesundheit der Blutgefäße und können helfen, Entzündungen zu reduzieren, die zu Durchblutungsstörungen führen.
4

Massagen

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Massagen sind eine effektive Methode, um die Durchblutung anzukurbeln. Durch die mechanische Manipulation von Muskeln und Gewebe fördert die Massage die Zirkulation der Flüssigkeiten im Körper. Dies geschieht durch die Erhöhung des arteriellen Drucks in den massierten Bereichen und die Erhöhung der Muskeltemperatur durch Reibung. Neben der physiologischen Wirkung auf die Durchblutung hat die Massage auch psychologische Effekte, wie die Reduzierung von Angstzuständen und die Verbesserung des Wohlbefindens​​​​ [13][14].

5

Traditionelle Hausmittel

Ebenso gibt es einige traditionelle Hausmittel, die deinen Blutkreislauf in Schwung bringen können. Diese umfassen eine Vielzahl von Praktiken und natürlichen Substanzen. Dazu gehören:

  • Warme Bäder: Wärme erweitert die Blutgefäße und fördert die Durchblutung. Ein warmes Bad kann außerdem einen entspannenden Effekt haben.
  • Wechselbäder: Wechsle zwischen warmem und kaltem Wasser, wenn du badest. Dies regt die Blutzirkulation an.
  • Trockenbürsten: Verwende eine Bürste mit natürlichen, weichen Borsten und beginne an den Füßen und bürste mit sanften, langen Streichbewegungen nach oben Richtung Herz. Dies unterstützt den Blutfluss in Richtung des Hauptkreislaufsystems. Bürste in einer Aufwärtsbewegung an den Beinen, über die Arme bis zu den Schultern.

Diese Methoden sind in der Regel sicher und einfach anzuwenden, aber es ist wichtig, bei ernsthaften Gesundheitsproblemen oder bei Unsicherheit stets professionellen medizinischen Rat einzuholen.

Spezifische Tipps für verschiedene Körperbereiche

Eine optimale Durchblutung ist für die Gesundheit insgesamt essentiell. Sowohl unsere Extremitäten als auch das Steuerzentrum, das sogenannte Herz-Kreislauf-System sind wichtig für eine gesunde Funktionsweise unseres Bewegungsapparats.

Durchblutung der Füße

Fußmassage

Mit Sicherheit hast du auch schon mal eine Taubheit in den Füßen bemerkt, wenn du mal länger stehen oder sitzen musstest. Unsere Füße und Hände sind in bestimmten Situationen besonders anfällig für Störungen im Blutfluss. Dies kann zu Symptomen wie Kältegefühl, Taubheit und Schmerzen führen. Außerdem beeinflussen die Füße die Gesundheit der unteren Extremitäten und können bei schlechter Durchblutung zu Komplikationen wie Geschwüren und Infektionen führen. Folgende Methoden könne Abhilfe verschaffen:

  • Regelmäßige Fußübungen: Einfache Bewegungen wie Zehen krümmen und strecken, Fußkreisen oder das Gehen auf den Zehenspitzen können die Durchblutung in den Füßen verbessern.
  • Fußmassagen: Regelmäßige Massagen fördern die Durchblutung und können Verhärtungen in den Muskeln und Sehnen lösen.
  • Kompressionsstrümpfe: Sie können helfen, die Blutzirkulation in den Beinen und Füßen zu verbessern, insbesondere bei langem Stehen oder Sitzen.

Gesunder Blutfluss im Oberkörper

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Unsere Körpermitte umfasst wichtige Organe wie das Herz und die Lunge. Eine gute Durchblutung in diesem Bereich ist entscheidend für die effiziente Funktion des Herz-Kreislauf- und Atmungssystems. Probleme mit der Durchblutung im Oberkörper können sich auf die Herzgesundheit auswirken und Symptome wie Schmerzen in der Brust und Atembeschwerden verursachen.

  • Atemübungen: Tiefes Atmen verbessert die Durchblutung im Oberkörper, da es den Sauerstofftransport im Blut erhöht.
  • Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen, insbesondere der Schultern und des Nackens, löst Verspannungen und fördert die Blutzirkulation.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vitaminen ist, unterstützt die Durchblutung im gesamten Körper. Siehe hierzu das Kapitel „Ernährung und Hydratation“.
  • Vermeide enge Kleidungsstücke: Zu enge Kleidung kann die Durchblutung einschränken.

Eine gute Durchblutung ist für den gesamten Körper wichtig, da sie die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie den Abtransport von Abfallstoffen gewährleistet. Eine fokussierte Betrachtung dieser Bereiche kann daher helfen, spezifische Durchblutungsprobleme zu adressieren und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

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