Morbus Scheuermann: Ein umfassender Ratgeber für Betroffene und Angehörige
Zuletzt aktualisiert am 04. Januar 2024, Lesezeit: 10 Min.
Rückenschmerzen und ein Buckel, das verbinden wir mit dem Älterwerden. Doch was, wenn in jungen Jahren bereits der Rücken schmerzt und sich die Körperhaltung verändert? Dies kann ein Anzeichen für die Morbus Scheuermann Krankheit sein, eine häufig auftretende Wirbelsäulenerkrankung in der Adoleszenz, die das Leben vieler Jugendlicher und ihrer Familien prägt. Charakterisiert durch eine auffällige Krümmung der Wirbelsäule, bringt diese Erkrankung sowohl physische als auch psychische Herausforderungen mit sich.
In diesem Artikel beleuchten wir das Wesen von Morbus Scheuermann, indem wir uns mit den Symptomen und Ursachen auseinandersetzen. Darüber hinaus geben wir Einblicke in verschiedene Behandlungsansätze und werfen einen Blick auf unterstützende Maßnahmen für Betroffene und ihre Angehörigen. Durch diesen Leitfaden möchten wir ein tiefgreifendes Verständnis für Morbus Scheuermann schaffen und praktische Unterstützung für den Umgang mit dieser Erkrankung bieten.
Gliederung
Einleitung
Morbus Scheuermann, auch bekannt als Scheuermann-Kyphose oder Scheuermann’s Disease, ist eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule, die sich hauptsächlich in der Jugend entwickelt und Beschwerden wie Rückenschmerzen und eine gebeugte Haltung verursacht, wobei Jungen doppelt so häufig betroffen sind wie Mädchen.
Der Auslöser ist eine abnormale Entwicklung der Wirbelkörper während des Wachstums, welche zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule führt. Die Krankheit tritt meist im Alter gröβerer Wachstumsschübe auf, wenn sich der Körper entwickelt und verändert und kann bei Nicht-Behandlung zu dauerhaften Haltungsschäden führen. Typisches Merkmal ist die Bildung eines Rundrückens (Buckel), was den Alltag der Betroffenen besonders erschwert [1].
Grundlagen von Morbus Scheuermann
Während der Wachstumsphase in der Pubertät verändert sich unser Körper, so auch die Wirbelsäule. Dies umfasst sowohl die Längenzunahme als auch Veränderungen in ihrer Struktur und Form. Die Wirbelkörper entwickeln sich weiter und die Bandscheiben verändern sich, um die erhöhte körperliche Belastung und das Körperwachstum zu unterstützen. Auch die natürlichen Krümmungen der Wirbelsäule (S-Form), wie die Lordose (Krümmung nach vorne) im Lendenbereich und die Kyphose (Krümmung nach hinten) im Brustbereich, werden ausgeprägter und passen sich an dem wachsenden Körper an [2].
Wenn es bei diesen Prozessen zu Störungen oder Abnormalitäten kommt, kann dies zu Fehlbildungen führen und u.a. die Morbus Scheuermann Krankheit verursachen. Diese erfolgt bei einer fehlerhaften Ausprägung der Wirbelkörper, wenn sich die Vorderseite der Wirbel langsamer entwickelt als die Rückseite und sie sich somit keilförmig verformen. Die Keilform bewirkt, dass die Wirbelsäule nach vorne gekrümmt wird, was als Kyphose bekannt ist [3]. Eine gesunde Wirbelsäule hat eine natürliche S-Krümmung; wenn diese jedoch eine Tiefe von über 40 Grad oder mehr aufweist, spricht man von Morbus Scheuermann. Äuβerlich wird dies als Rundrücken sichtbar, da es sich zumeist im Bereich der Brustwirbelsäule manifestiert.
Historischer Hintergrund und Herkunft des Namens
Erstmals wurde die Krankheit in den 1920er von dem dänischen Radiologen Holger W. Scheuermann beschrieben, woraufhin sie ihren Namen erhielt. Der Begriff "Morbus" ist lateinisch und bedeutet "Krankheit". Scheuermann identifizierte die charakteristischen Merkmale der Wirbelsäulenerkrankung, insbesondere die kyphotische Krümmung der Wirbelsäule und die keilförmigen Wirbelkörper, die für Morbus Scheuermann typisch sind. Seine Forschungen leisteten einen wesentlichen Beitrag zum medizinischen Verständnis der Erkrankung und zur Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsmethoden.
Epidemiologie und Altersgruppen
Morbus Scheuermann wird typischerweise bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren diagnostiziert. Mitunter können die Symptome aber auch so schwach ausfallen, dass die Erkrankung erst im Erwachsenenalter auffällig wird [4].
Die Ausbreitung der Wirbelsäulenkrankheit liegt bei etwa 4-8% der Jugendlichen, mit einer höheren Inzidenz bei Jungen [4]. Als Ursache hierfür gibt es Hinweise auf genetische Faktoren. Eine Studie, die in "PubMed" veröffentlicht wurde, berichtet über eine Heritabilität (Vererbbarkeit) von 0,74 bei Morbus Scheuermann. Dabei wurde festgestellt, dass die Schwelle bei Jungen niedriger ist als bei Mädchen, was zu einer nahezu doppelt so hohen Prävalenz beim männlichen Geschlecht führt [5].
Im Jahr 2015 wurde eine Studie veröffentlicht, die das Auftreten der Krankheit bei älteren Menschen im Fokus hatte. Europaweit wurden hierbei über 10.000 Männer und Frauen über 50 Jahre untersucht. Dabei wurde ein durchschnittliches Vorkommen von 8% in beiden Geschlechtern festgestellt, wobei die Zahlen zwischen verschiedenen Untersuchungszentren stark variierten [6].
Das Verständnis der Epidemiologie dieser Erkrankung hilft uns, ihre Auswirkungen auf verschiedene Altersgruppen und Geschlechter besser zu verstehen und zu behandeln.
Ursachen und Risikofaktoren
Morbus Scheuermann ist ein komplexes Krankheitsbild, dessen genaue Ursachen noch nicht vollständig erforscht sind und wo noch wenig aussagekräftige Studien bestehen. Jedoch gibt es einige Anzeichen, die als Auslöser der Krankheit untersucht werden.
Wachstumsfaktoren und hormonelle Einflüsse:
Die Entstehung von Morbus Scheuermann wird weitgehend mit Wachstumsfaktoren und hormonellen Einflüssen in Verbindung gebracht, da sie häufig während der Wachstumsschübe in der Pubertät auftritt. Hormonelle Veränderungen während dieser Zeit könnten das Wachstum der Wirbelsäule beeinflussen und zur Entwicklung der Erkrankung beitragen. Allerdings sind detaillierte Studien zu diesem Aspekt noch nicht ausreichend verfügbar.
Genetische Faktoren:
Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren bei Morbus Scheuermann eine Rolle spielen. Eine Studie von Urrutia et al., veröffentlicht im "Journal of Orthopaedic Science" im Jahr 2019, zeigte, dass die Erkrankung familiär gehäuft vorkommt. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass genetische Prädispositionen zu der Entwicklung von Morbus Scheuermann beitragen. Die Studie betont jedoch die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die genetischen Mechanismen, die Morbus Scheuermann beeinflussen, vollständig zu verstehen.
Molekulargenetische Untersuchungen und genetische Assoziationsstudien sind weitere wichtige Forschungsansätze in diesem Bereich. Sie zielen darauf ab, spezifische Gene und genetische Marker zu identifizieren, die mit der Krankheit in Verbindung stehen könnten [4].
Umweltbedingte und verhaltensbezogene Risiken:
Neben genetischen und wachstumsbezogenen Faktoren werden auch umweltbedingte und verhaltensbezogene Risiken zur Entstehung von Morbus Scheuermann vermutet. Dazu gehören Faktoren wie körperliche Aktivität, Haltung und ergonomische Bedingungen. Es wird angenommen, dass eine schlechte Haltung und mangelnde körperliche Aktivität das Risiko erhöhen können. Jedoch sind auch hier weitere Studien erforderlich, um diese Zusammenhänge klar zu definieren [6].
Symptome und Auswirkungen
Durch die Symptome der Erkrankung lässt sich Morbus Scheuermann etwa ab dem zehnten Lebensjahr durch medizinische Untersuchungen feststellen. Die typischen Anzeichen, die häufig bei Betroffenen auftreten, variieren je nach Schweregrad der Wirbelstörung und sollten unbedingt beobachtet werden, auch wenn sie nur geringfügig ausgeprägt sind:
- Rundrücken: Das auffälligste Symptom ist ein sichtbarer Rundrücken, der durch die kyphotische Krümmung der Wirbelsäule entsteht. Diese Krümmung ist oft an den Brustwirbeln, also im oberen Bereich der Wirbelsäule, am deutlichsten, und eher seltener im Lendenwirbelbereich.
- Rückenschmerzen: Viele Betroffene leiden unter Rückenschmerzen, die sich insbesondere nach längerem Stehen oder Sitzen verschlimmern können. Die Schmerzen entstehen meist durch die angespannte Muskulatur, die versucht, die Wirbelsäulenkrümmung auszugleichen.
- Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit: Die anormale Krümmung kann zu einer Steifheit in der Wirbelsäule führen, was die Beweglichkeit einschränkt. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, sich nach vorne zu beugen.
- Muskuläre Ermüdung: Aufgrund der anhaltenden Anstrengung, die Wirbelsäule zu stützen, kann es zu einer schnelleren Ermüdung der Rückenmuskulatur kommen.
- Kosmetische Bedenken: Insbesondere bei Jugendlichen kann die sichtbare Veränderung der Wirbelsäule zu Selbstbewusstseinsproblemen und psychischen Belastungen führen [1].
Diagnose
Wenn du einen der oben genannten Symptome bei dir oder einem Nächsten erkennst, solltest du nicht lange zögern, einen Arzt aufzusuchen, damit eine klare Diagnose gestellt werden kann. Diese basiert hauptsächlich auf bildgebenden Verfahren, überwiegend Röntgenaufnahmen, durch die Veränderungen an den Wirbeln festgestellt werden können. Ein Schlüsselkriterium ist die Darstellung von keilförmigen Anormalien der Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper.
Typischerweise zeigt ein Röntgenbild der Wirbelsäule eine vordere Keilformung von mehr als 5 Grad über drei aufeinanderfolgende Wirbelkörper, was auf Morbus Scheuermann hinweist.
Zusätzlich können Unregelmäßigkeiten wie zum Beispiel Schmorl-Knoten (kleine Hernien an den Bandscheiben) beobachtet werden. Die Diagnose wird durch eine gründliche körperliche Untersuchung ergänzt, bei der auf die kyphotische Krümmung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen geachtet wird [3].
Behandlungsmethoden bei Morbus Scheuermann
Eine Diagnose, die eine Fehlbildung der Wirbelkörper feststellt, kann erst einmal beängstigend klingen, zudem noch in jungem Alter. Doch keine Angst, diverse therapeutische Ansätze zielen auf die Korrektur der Verkrümmung oder deren Fortschreiten ab und können bei frühzeitiger Behandlung besonders effektiv sein.
Die Behandlung konzentriert sich hierbei auf die Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Haltung, um eine gesunde Körperhaltung zu fördern, die das gesunde Wachstum der Wirbelsäule unterstützt und Symptome wie Rückenschmerzen lindert.
Physiotherapie
Physiotherapie ist oft die erste Wahl der Behandlung bei Morbus Scheuermann. Die physiotherapeutischen Maßnahmen zielen darauf ab, die Flexibilität zu erhalten, Rückenschmerzen zu lindern und die Ermüdung der Muskulatur zu reduzieren.
Die Behandlung kann spezifische Übungen umfassen, die auf die Stärkung der Muskeln, die die Wirbelsäule ausrichten, fokussieren, sowie Dehnübungen für die Oberschenkelmuskulatur, um die Flexibilität zu verbessern und die Muskelspannung im unteren Rückenbereich und in den Beinen zu reduzieren. Solche Übungen können die Wirkung eines Korsetts maximieren, indem sie die Muskeln stärken, die helfen, die Wirbelsäule auszurichten [7].
4 effektive Übungen zur Unterstützung bei der Behandlung von Morbus Scheuermann
Da die Auswirkungen von Morbus Scheuermann langfristig zu physiologischen Beschwerden führen können, muss die Behandlung unbedingt durch einen Mediziner verordnet und überwacht werden.
Zusätzlich kannst du Übungen durchführen, welche die Therapie positiv unterstützen. Oder aber du führst sie vorbeugend aus, um deine Muskulatur und Flexibilität zu trainieren.
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Thorakale Extension: Setze dich aufrecht hin verschränke deine Hände hinter dem Kopf. Beuge den Oberkörper langsam nach hinten und halte diese Position für einige Sekunden. Kehre dann langsam in die Ausgangsposition zurück. Wiederhole diese Übung einige Male.
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Brustmuskel-Dehnung: Stelle dich in eine Türöffnung und platziere deine Unterarme gegen die Türpfosten auf Schulterhöhe. Lege einen Fuß vor den anderen und beuge das vordere Knie, während du deinen Oberkörper sanft nach vorne drückst, bis du eine Dehnung in deinen Brustmuskeln spürst. Halte die Dehnung für einige Sekunden.
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Rückenstreckung: Lege dich mit dem Bauch auf eine Matte, die Arme seitlich am Körper. Hebe langsam deinen Kopf und die Schultern vom Boden ab, indem du die Rückenmuskulatur benutzt. Halte die Position kurz und kehre dann langsam in die Ausgangsposition zurück.
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Hamstring-Dehnung: Setze dich auf den Boden und strecke ein Bein aus, während das andere gebeugt ist. Neige deinen Oberkörper langsam nach vorne, während du versuchst, mit den Händen deine Zehen des ausgestreckten Beines zu erreichen. Halte die Dehnung für einige Sekunden und wiederhole sie dann mit dem anderen Bein.
Diese Übungen sollten regelmäßig und unter Anleitung eines Physiotherapeuten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sie korrekt ausgeführt werden und um das Risiko von Verletzungen zu minimieren [7].
Orthopädische Korsetts
Ein typisches Therapieverfahren bei Morbus Scheuermann in der Wachstumsphase ist der Einsatz eines Korsetts, das den Oberkörper in einer stabilen und gesunden Position hält. Dies wird auch als Bracing bezeichnet. Üblicherweise werden Korsetts bei Patienten eingesetzt, die noch im Wachstum sind und bei denen eine signifikante kyphotische Krümmung der Wirbelsäule vorliegt. Wirbelsäulen-Korsetts funktionieren, indem sie Druck auf die Wirbelsäule ausüben und dadurch helfen, die Krümmung zu korrigieren oder ihr Fortschreiten zu verhindern. Das Milwaukee-Korsett und das Thoracolumbosacral-Orthosis-(TLSO-)Stil-Boston-Korsett sind Beispiele für solche Korsetts. Sie sind am effektivsten, wenn sie vor Abschluss des Skelettwachstums getragen werden. Das Korsett wird in der Regel kontinuierlich getragen und regelmäßig angepasst, um eine optimale Wirkung zu erzielen [7]. Die Entscheidung, ein Korsett zu verwenden, basiert auf mehreren Faktoren:
- Schweregrad der Krümmung: Bracing wird häufig bei Patienten mit einer Kyphose von etwa 55 bis 80 Grad empfohlen.
- Alter und Wachstumsphase: Die größte Wirksamkeit zeigt das Bracing bei Patienten, die sich noch in der Wachstumsphase befinden, da das Korsett das Wachstum der Wirbelsäule in eine normalere Ausrichtung lenken kann.
- Symptomatik: Wenn die Krümmung mit Schmerzen oder anderen Symptomen einhergeht, kann Bracing als Teil eines umfassenden Behandlungsplans eingesetzt werden.
- Progression der Krümmung: Bei Patienten, bei denen eine Zunahme der Krümmung festgestellt wird, kann Bracing eingesetzt werden, um ein weiteres Fortschreiten zu verhindern.
Diese Hilfsmittel sind erfolgsversprechend, da sie bei richtiger Anwendung und in Kombination mit anderen Behandlungen wie Physiotherapie die Krümmung der Wirbelsäule positiv beeinflussen und die mit Morbus Scheuermann verbundenen Symptome lindern können [7][8].
Chirurgische Optionen
Die am häufigsten durchgeführte Operation ist die Wirbelsäulenfusion, bei der die betroffenen Wirbelkörper operativ miteinander verbunden werden, um die kyphotische Krümmung zu korrigieren und zu stabilisieren. Bei anderen Methoden werden Teile der Wirbelkörper entfernt und durch metallische Implantate ersetzt.
Die chirurgische Behandlung von Morbus Scheuermann wird in der Regel als letzte Option betrachtet und nur in Ausnahmefällen durchgeführt, wenn konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie und Bracing keine ausreichende Besserung gebracht haben. Die Entscheidung für eine Operation sollte gründlich abgewogen werden, da sie mit einigen Risiken verbunden ist. Dazu gehören [9]:
- Versteifung des Wirbelsäulenabschnitts der operiert wird
- Langzeitfolgen im Bezug auf die Wirbelsäulenstabilität und -beweglichkeit
- Nervenschäden, die zu Querschnittslähmung führen können
Aufgrund dieser Risiken ist es wichtig, dass Patienten und Ärzte alle Optionen sorgfältig prüfen und die chirurgische Behandlung nur dann in Betracht ziehen, wenn es keine anderen wirksamen Alternativen gibt.
Operationen werden meist erst in Betracht gezogen, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Kyphose von mehr als 75 Grad
- Anhaltende schwere Schmerzen und Funktionsstörungen
- Neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle oder Schwäche, wenn die Nerven des Rückenmarks komprimiert sind
Präventive Maßnahmen
Da die genauen Ursachen für das Erkranken an Morbus Scheuermann noch nicht hundertprozentig erforscht sind, ist es schweirig präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Erleiden an der Krankheit zu verhindern. Doch kannst du durch deine Lebensweise und das Bewusstsein für einen starken und gesunden Körper, deine allgemeine Gesundheit fördern und unterstützen.
Da Morbus Scheuermann eine Erkrankung ist die mit der Entwicklung der Wirbelsäule zusammenhängt, steht die Stärkung des Rückens und seine gesunde Ausprägung hierbei im Vordergrund. Dies umfasst:
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Gute Haltung: Bemühe dich, stets eine gute Haltung zu haben, insbesondere während des Wachstums in der Pubertät. Für das Lernen am Schreibtisch empfehlen wir von feela. ein ergonomisches Sitzkkissen zu benutzen.
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Ausgewogene Ernährung: Stelle sicher, dass deine Ernährung ausreichend Kalzium und Vitamin D zur Unterstützung der Knochengesundheit beinhaltet.
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Gewichtskontrolle: Vermeide zusätzlichen Druck auf die Wirbelsäule, indem du ein gesundes Körpergewicht einhältst.
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Stärkung der Muskulatur: Übungen, die die Rücken- und Bauchmuskulatur stärken, unterstützen die Wirbelsäule.
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Flexibilität: Dehnungsübungen verbessern die Flexibilität und reduzieren Steifheit.
Bewegung, die hilft und solche, die vermieden werden sollte
Bewegung ist essenziell für die allgemeine Gesundheit und ein natürliches Bedürfnis unseres Körpers. Jedoch gibt es Aktivitäten, die bei bestimmten Patologien nicht förderlich oder sogar schädlich sein können. Wenn du Probleme mit der Wirbelsäule hast, solltest du folgende Sportarten vermeiden [10]:
- Kontaktsportarten: Sportarten wie Fußball oder Rugby, bei denen es zu ruckartigen Bewegungen oder Kollisionen kommen kann, sollten vermieden werden, da sie die Wirbelsäule belasten können.
- Gewichtheben: Schweres Gewichtheben, insbesondere ohne angemessene Technik und Aufsicht, kann zu einer zusätzlichen Belastung der Wirbelsäule führen und sollte vermieden werden.
- Sportarten mit Sprüngen und harten Landungen: Auch Aktivitäten, die Sprünge und harte Landungen beinhalten, wie Basketball oder Turnen, können zusätzlichen Stress auf die Wirbelsäule ausüben.
Der Grund für diese Empfehlungen liegt in der Art der Belastung, die diese Aktivitäten auf die Wirbelsäule ausüben. Sportarten, die die Wirbelsäule gleichmäßig belasten und die Kernmuskulatur stärken, ohne ruckartige oder belastende Bewegungen zu erfordern, sind bei Morbus Scheuermann im Allgemeinen vorteilhafter.
- Schwimmen: Schwimmen ist eine hervorragende Wahl, da es den Körper gleichmäßig belastet, die Muskulatur stärkt und dabei die Wirbelsäule nicht übermäßig beansprucht.
- Radfahren: Radfahren, insbesondere auf einem Fahrrad mit guter Ergonomie, kann eine gute Möglichkeit sein, die Ausdauer zu verbessern, ohne die Wirbelsäule zu belasten.
- Pilates und Yoga: Diese Aktivitäten können helfen, die Flexibilität und Kernstabilität zu verbessern, was zur Unterstützung der Wirbelsäule beiträgt.
Generell solltest du dich bei anhaltenden Rückenproblemen an einen Arzt wenden und deine Vorlieben für körperliche Aktivitäten mit ihm und einem Physiotherapeuten besprehen, damit du kein Risiko eingehst, den Behandlungsprozess zu stören.
Abschließende Worte
An die mutigen Menschen, die mit Morbus Scheuermann leben, sowie an ihre treuen Unterstützer: Ihr befindet euch auf einer Reise, die zwar von Herausforderungen geprägt ist, aber auch von bemerkenswerten Möglichkeiten des Wachstums und der Stärke.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Morbus Scheuermann zwar ein Teil eures Lebens ist, aber es nicht definieren muss. Die medizinische Wissenschaft macht kontinuierlich Fortschritte in der Erforschung und Behandlung dieser Erkrankung, was bedeutet, dass heute mehr Optionen zur Verfügung stehen, um die Beschwerden zu lindern und eure Lebensqualität zu verbessern.
Ihr habt die Kraft, euren Alltag aktiv zu gestalten und die Kontrolle über eure Gesundheit zu übernehmen. Jede Entscheidung, ob es sich um regelmäßige Physiotherapie, die Anpassung des Lebensstils oder die Wahl der richtigen Behandlung handelt, ist ein Schritt in Richtung Wohlbefinden.
Denkt daran, dass jeder Schritt auf diesem Weg zählt und dass eure Anstrengungen und euer Mut eine Quelle der Inspiration für andere sein können, die ähnliche Herausforderungen bewältigen. Bleibt stark und zuversichtlich auf eurer Reise.
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