Heuschnupfen: So kommst Du gut durch die Heuschnupfenzeit
Frühling ist Blütezeit! Während die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, beginnt für Pollenallergiker eine unangenehme Zeit. Denn 15 % der Erwachsene in Deutschland leiden unter Heuschnupfen, der sich über viele Monate hartnäckig halten kann. Du fragst Dich schon länger, was Heuschnupfen auslöst und wie Du die Symptome effektiv behandeln kannst? In diesem Beitrag findest Du die Antworten!
Interessante Fakten zum Heuschnupfen
- Die Bezeichnung „Heuschnupfen“ stammt aus dem 19. Jahrhundert und bezeichnete damals eine Art Sommergrippe, da die Symptome immer zur Heuernte auftraten.
- Heuschnupfen kam vor der industriellen Revolution nur selten vor.
- Heute leiden 10-30 % der Weltbevölkerung an Heuschnupfen – und diese Zahl steigt weiter.
Was ist eigentlich Heuschnupfen?
Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion des Körpers auf Pollen, den fein-puderigen Staub von Gräsern, Bäumen und Kräutern. Wenn Du unter Heuschnupfen leidest, dann bist Du auf mindestens eine Pollenart allergisch. Heuschnupfen ist eine Form von allergischer Rhinitis, einer Entzündung der Nasenschleimhäute. Die verschiedenen Pollenarten lösen unterschiedliche Allergien aus. Da der Pollenflug nur zwischen Frühling und Herbst vorkommt, tritt Heuschnupfen dementsprechend immer saisonal auf.
Ursachen von Heuschnupfen
Wenn Deine Eltern Heuschnupfen haben, liegt Dein Risiko ebenfalls daran zu erkranken bei ca. 60 %. Die Ursache für diese Allergie ist eine Fehlfunktion des Immunsystems, die meistens vererbt wird. Das Immunsystem hält bestimmte Eiweiße in den Pollen fäschlicherweise für schädliche Erreger und bildet Antikörper dagegen, um sie zu bekämpfen. Deshalb setzt der Körper beim nächsten Kontakt mit dem entsprechenden Allergen verschiedene Entzündungsstoffe wie Histamin frei, um die Polleneiweiße aus dem Körper zu entfernen. Dies führt zu den typischen Symptomen wie gerötete Augen, eine laufende Nase und Niesen. Heuschnupfen ist somit eine Überreaktion des Immunsystems auf die Pollen in der Luft. Die Blütezeit der jeweiligen Pflanzen haben einen Einfluss auf die Dauer und Intensität des Heuschnupfens. Die Pollen befinden sich je nach Region und Klima ab dem Frühling bis zum Herbst in der Luft, wobei die Heuschnupfensymptome vor allem zwischen Frühling und Sommer auftreten.
Falls Du das ganze Jahr über unter Symptomen leidest, handelt es sich bei Dir möglicherweise um eine ganzjährige allergische Rhinitis. Im Gegensatz zum saisonalen Heuschnupfen wird diese Allergie von Hausstaubmilben oder Tierhaare verursacht. Hier empfiehlt sich ein Arztbesuch, um die genaue Ursache und Behandlungsmöglichkeiten zu klären.
Heuschnupfen: Was sind die Symptome?
Da die Pollen über Nase und Mund in den Körper gelangen, leiden Betroffene vor allem an Beschwerden der oberen Atemwege. Zu den häufigsten Heuschnupfensymptomen gehören:
- Verstopfte oder laufende Nase
- Niesen
- Schmerzen und Kratzen im Hals
- Juckende, rote oder tränende Augen
- Husten
- Im schlimmsten Fall allergisches Asthma oder Atemnot
Neben diesen Beschwerden können beim Heuschnupfen auch verschiedene Hautreaktionen wie Juckreiz, Ekzeme und Quaddeln entstehen. Da das gesamte Immunsystem von der Abwehrreaktion betroffen ist, kommt es oftmals zu weiteren Reaktionen des gesamten Organismus. So beispielsweise auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel sowie Schlafstörungen.
Heuschnupfenbehandlung – für eine beschwerdefreie Zeit
Grundsätzlich ist die beste Maßnahme bei Heuschnupfen die Allergenvermeidung. Das heißt: Halte Dich während der Pollenzeit nur zu bestimmten Zeiten draußen auf und setze Dich möglichst wenig den Pollen aus. Doch oftmals ist das nicht möglich, deshalb kannst Du Deine Beschwerden mit Medikamenten effektiv lindern. So bist Du auch in der Heuschnupfenzeit beschwerdefrei und gewinnst ein großes Stück Lebensqualität zurück. Welches Medikament für Dich geeignet ist, hängt unter anderem von Deinen Beschwerden und Deinen persönlichen Vorlieben ab.
Antihistaminika zur Behandlung von Heuschnupfen
Antihistaminika gibt es teilweise rezeptfrei in der Apotheke und sind als Tabletten, Nasensprays und Augentropfen erhältlich. Diese blockieren die Aktivität des Botenstoffs Histamin und sorgen so für mildere Symptome. Zu den Antihistaminika zählen zum Beispiel die Wirkstoffe Cetirizin und Loratadin, die als Tabletten bis zu 24 Stunden wirken können.
Nasenspray bei Heuschnupfen
Zur Behandlung von Heuschnupfen gibt es Nasensprays sowohl mit Kortison als auch mit Antihistaminika. Feuchtigkeitsspendende Nasensprays mit Meerwasser und Dexpanthenol haben eine Reinigende, Pflegende und Befeuchtende Wirkung, sodass die Pollenbelastung in der Nasenschleimhaut reduziert wird. Falls Deine Nase stark verstopft ist, kannst Du kurzzeitig auch abschwellende Nasensprays verwenden. Kortison wird erfolgreich zur Behandlung vieler Entzündungs- und Immunkrankheiten eingesetzt – auch bei Heuschnupfen. Wenn Du Deine Symptome mit rezeptfreien Antihistaminika oder Kortison-Nasentropfen nicht in den Griff bekommst, wird Dir Dein Arzt wahrscheinlich ein rezeptpflichtiges Medikament verschreiben.
Langfristige Linderung durch Hyposensibilisierung
Was kannst Du tun, wenn sich Deine Symptome trotz Antihistaminika oder Nasensprays nicht bessern? Dann ist eine Hyposensibilisierung vielleicht eine Möglichkeit. Bei dieser Behandlung wird dem Körper das jeweilige Allergen in regelmäßigen Abständen in einer kleinen Dosis zugeführt. Das Ziel hierbei ist, dass der Körper auf die entsprechende Pollenart nicht mehr mit einer Überreaktion reagiert. Frage am besten Deinen Arzt nach weiteren Informationen zur Hyposensibilisierung und ob diese für Dich sinnvoll ist.
7 Tipps bei Heuschnupfen: So linderst Du Deine Symptome
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Spezielle Staubsauger & regelmäßiges Putzen
Für Allergiker sind Staubsauger mit einem sogenannten HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) ideal geeignet, die für eine geringere Pollenbelastung sorgen. Für mildere Heuschnupfensymptome solltest Du deine Wohnung regelmäßig putzen und die Bettwäsche häufiger wechseln
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Medikamente
Wenn Du unter starken Symptomen leidest, dann kannst Du auf entsprechende Medikamente gegen Heuschnupfen zurückgreifen. Diese lindern die Beschwerden und ermöglichen Dir somit einen beschwerdefreien Alltag.
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Kleidung
Deine Kleidung ist eine echte Pollenfalle! Denn hier setzen sich leicht Pollen ab – deshalb solltest Du Deine getragene Wäsche am besten nicht im Schlafzimmer aufbewahren und im Freien trocknen lassen.
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Lüften
Während der Pollensaison solltest Du die Fenster geschlossen lassen und nur zu bestimmten Zeiten stoßlüften, um Deine Wohnung vor der Pollenbelastung zu schützen. Auf dem Land solltest Du abends lüften, während sich in der Stadt die Morgenstunden dafür am besten eignen. Es gibt außerdem spezielle Pollenfilter, die an Fenstern und Türen angebracht werden können.
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Rauchen vermeiden
Als Allergiker leidest Du jedes Jahr aufs Neue unter unangenehmen Beschwerden. Um deine Schleimhäute nicht zusätzlich zu reizen, solltest Du auf das Rauchen verzichten – das ist ohnehin gesünder.
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Sport
Bei akutem Pollenflug sollte der Sport nicht im Freien ausgeübt werden, denn im schlimmsten Fall können hier aufgrund der zusätzlichen Belastung schwerwiegende Atemprobleme entstehen. Trainiere dann lieber in geschlossenen Gebäuden wie im Studio oder in der Halle.
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Apps für Pollenflug
Lade Dir eine Pollenflug-App aufs Handy. Diese informiert Dich darüber, welche Pollen sich aktuell in der Luft befinden und wann Du mit einer höheren Belastung rechnen kannst. Einige Apps haben auch integrierte Tagebücher, damit Du Dir notieren kannst, bei welchen Pollen Du reagierst.
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