Gesund Schlafen, besser Leben: Dein Leitfaden für gesunden Schlaf

Veröffentlicht am 07. November 2023 von Dipl.-Ing. (FH), MBA Marco Winter

Zuletzt aktualisiert am 07. November 2023, Lesezeit: 12 Min.

In unserer hektischen und von Technologie dominierten Welt kann guter Schlaf manchmal schwer zu fassen sein. Und allzu einfach wird seine Bedeutung für unser Wohlbefinden unterschätzt, besonders wenn man versucht, alles in einen vollen Terminkalender zu packen. Aber die Wahrheit ist: Gesund Schlafen ist kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit. Bessere Nachtruhe bedeutet nicht nur bessere Stimmung und mehr Energie, sondern trägt auch zu besserer Gesundheit, höherer Produktivität und einem insgesamt erfüllteren Leben bei. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Geheimnissen des gesunden Schlafs und möchte praktische Tipps und Ratschläge geben, wie du deine Schlafgewohnheiten optimieren und auf den Weg zu besseren Nächten und besseren Tagen kommen kannst. Willkommen in deinem Leitfaden für gesunden Schlaf.

Gesund Schlafen für erhöhtes Wohlbefinden und mehr Produktivität.

Gliederung

  1. Warum ist Schlaf so wichtig?

  2. Die Grundlagen des gesunden Schlafs

  3. Die Rolle der Schlafumgebung

  4. Schlafhygiene: Gewohnheiten für besseren Schlaf

  5. Die Bedeutung der Schlafposition

  6. Gesunder Schlaf und Ernährung

  7. Wenn der Schlaf nicht kommt: Schlafstörungen und ihre Behandlung

  8. Dein Weg zu besserem Schlaf

Warum ist Schlaf so wichtig?

Der Schlaf ist eine der fundamentalen Säulen unserer Gesundheit, und doch wird er oft vernachlässigt oder als selbstverständlich hingenommen. Unzureichende oder schlechte Nachtruhe kann sowohl kurzfristig als auch langfristig negative Auswirkungen auf unser geistiges und körperliches Wohlbefinden haben. Aber was macht gesunden Schlaf eigentlich aus und warum ist er so wichtig?

Wir verbringen fast ein Drittel unseres Lebens schlafend. Das mag viel erscheinen, doch spielt Schlaf eine entscheidende Rolle für zahlreiche Funktionen unseres Körpers und Gehirns. Es ist nicht nur eine Zeit des Ausruhens und Aufladens, sondern eine grundlegende Notwendigkeit für unsere Gesundheit.

Während wir schlafen werden Toxine eliminiert und Zellen repariert.

Eine der Hauptfunktionen des Schlafs ist die Erholung. Während wir schlafen, geht unser Körper in einen Wartungsmodus, in dem er Zellen repariert, Toxine eliminiert und das Immunsystem stärkt [1]. Aus diesem Grund fühlen wir uns nach einer guten Nachtruhe erfrischt und voller Energie.

Aber der Schlaf dient nicht nur der körperlichen Regeneration. Er ist auch entscheidend für unsere geistige Gesundheit und kognitiven Funktionen. Während des Schlafens festigt und organisiert unser Gehirn Informationen, die wir im Laufe des Tages aufgenommen haben. Es werden neue Verbindungen geknüpft und Gedächtnisinhalte konsolidiert, was zum Lernen und zur Problemlösung beiträgt [2].

Schlafmangel hingegen kann zu einer Reihe von Problemen führen, darunter Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Langfristig kann chronischer Schlafmangel sogar das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Depressionen [3].

Die Grundlagen des gesunden Schlafs

Schlafzyklen und Schlafphasen

Unser Schlaf ist nicht ein einheitlicher Zustand, sondern ein komplexer Prozess, der aus verschiedenen Phasen besteht, die in Zyklen ablaufen. Im Allgemeinen durchläuft man während des Schlafens mehrere Zyklen pro Nacht, wobei jeder Zyklus aus vier Hauptphasen besteht [5]:

  1. Leichtschlaf: Dies ist die Phase, in der wir einschlafen und unser Körper beginnt, sich zu entspannen. Unser Herzschlag, unsere Atmung und unsere Körpertemperatur beginnen zu sinken.

  2. Tiefschlaf: In dieser Phase wird unser Schlaf tiefer und wir sind schwieriger zu wecken. Dieser Zustand ist entscheidend für die körperliche Erholung und Regeneration, da Wachstumshormone freigesetzt werden und die Reparatur und Regeneration von Zellen stattfinden.

  3. REM-Schlaf (Rapid Eye Movement): Hier treten die meisten Träume auf. Unser Gehirn ist fast so aktiv wie im Wachzustand, aber die meisten unserer Körpermuskeln sind entspannt oder "gelähmt". Diese Phase ist wichtig für die kognitive Funktion, einschließlich Lernen, Gedächtnis und Stimmung.

  4. Aufwachen: Zwischen den Schlafzyklen gibt es oft kurze Wachphasen. Diese sind normalerweise so kurz, dass wir uns am Morgen nicht daran erinnern.

Ein vollständiger Schlafzyklus dauert im Durchschnitt 90 bis 120 Minuten und wir durchlaufen mehrere dieser Zyklen pro Nacht. Wenn wir von der Leichtschlafphase, über den Tiefschlaf, zum REM-Schlaf und wieder zurück gehen, erleben wir eine ausgewogene Mischung aus regenerativem und "geistigem" Schlaf.Ein gesunder Schlaf durchläuft 4 Phasen.

Schlafdauer und Schlafqualität

Die empfohlene Schlafdauer für Erwachsene liegt zwischen sieben und neun Stunden pro Nacht [4]. Sowohl zu wenig als auch zu viel Schlaf können negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Kurzfristig kann Schlafmangel zu Problemen wie Müdigkeit, schlechter Stimmung, Konzentrationsschwierigkeiten und einem geschwächten Immunsystem führen [6]. Langfristig wurde Schlafmangel mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht, darunter Herzerkrankungen, Diabetes, Übergewicht und sogar ein erhöhtes Sterberisiko [7].

Gesunder Schlaf ist jedoch mehr als nur die richtige Anzahl von Stunden im Bett. Die Kontinuität ist ebenfalls wichtig. Guter Schlaf sollte ununterbrochen sein, d.h., man sollte die Nacht durchschlafen können, ohne aufzuwachen oder gestört zu werden. Häufiges Erwachen oder längere Wachperioden in der Nacht können die Qualität des Schlafs erheblich beeinträchtigen.

Darüber hinaus ist der Zeitpunkt des Schlafs von Bedeutung. Unser Körper folgt einem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, bekannt als zirkadianer Rhythmus. Synchronisieren wir unseren Schlaf mit diesem Rhythmus, wachen wir erfrischt und erholt auf. Schlafstörungen oder ein inkonstanter Schlaf-Wach-Zeitplan können unseren zirkadianen Rhythmus durcheinanderbringen und die Erholung beeinträchtigen.

Und schließlich ist es wichtig zu betonen, dass gesunder Schlaf sich gut anfühlt. Wenn man sich nach dem Aufwachen oft müde oder schlapp fühlt oder während des Tages schläfrig ist, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Qualität oder Quantität des Schlafs nicht optimal war. In diesem Fall könnten Änderungen an deinen Schlafgewohnheiten oder die Konsultation eines Schlafexperten hilfreich sein.

Die Rolle der Schlafumgebung

Das optimale Schlafzimmer sollte ein Ort der Entspannung sein.

Die Schlafumgebung spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität unseres Schlafs. Sie umfasst alles, von der Atmosphäre unseres Schlafzimmers bis hin zu den Materialien, die wir für unsere Betten und Bettwäsche verwenden. Folgende Aspekte solltest du beachten, um eine optimale Ruheumgebung zu schaffen:

  • Temperatur: Die optimale Schlafzimmertemperatur ist individuell verschieden, liegt jedoch für die meisten Menschen zwischen 15 und 19 Grad Celsius [8]. Wenn wir schlafen, sinkt unsere Körpertemperatur leicht. Eine kühle Umgebung kann diesen Prozess unterstützen und so zu einem tieferen und erholsameren Schlaf beitragen.
  • Dunkelheit: Unser Körper produziert Melatonin, ein Hormon, das uns schläfrig macht und unseren Schlaf-Wach-Zyklus reguliert. Die Produktion von Melatonin wird durch Licht gehemmt. Daher kann ein dunkles Schlafzimmer dazu beitragen, dass wir leichter einschlafen und durchschlafen [9].
  • Ruhe: Lärm kann unseren Schlaf stören, egal ob es sich um Straßenlärm, den Fernseher im Nebenzimmer oder den Partner handelt, der schnarcht. Wenn du in einer lauten Umgebung lebst oder einen unruhigen Schlaf hast, können Ohrstöpsel oder eine weißes Rauschen erzeugende Maschine hilfreich sein.
  • Die richtige Matratze: Die Matratze sollte die Wirbelsäule in einer neutralen Position unterstützen, unabhängig davon, in welcher Position du schläfst [10]. Sie sollte nicht zu hart und nicht zu weich sein, damit sie die natürliche Krümmung des Körpers unterstützen und Druckpunkte minimieren kann. Der ideale Härtegrad variiert je nach persönlichem Komfort, Gewicht und Schlafposition. Viele Menschen finden eine mittelfeste Matratze am bequemsten [11].
  • Das optimale Kissen: Das Kissen spielt eine ähnliche Rolle wie die Matraze. Es sollte Kopf und Hals in einer Linie mit deinem Rücken halten und eine Überstreckung oder Verdrehung zu vermeiden [12]. Auch hier kann die ideale Kissenhöhe und -härte je nach Schlafposition variieren. Rückenschläfer benötigen möglicherweise ein flacheres Kissen, während Seitenschläfer ein höheres Kissen benutzen sollten, um den Raum zwischen Kopf und Schulter zu füllen.

Beachte, dass Matratzen und Kissen im Laufe der Zeit ihre Unterstützungsfähigkeit verlieren und ausgetauscht werden sollten. Die meisten Experten empfehlen, Matratzen alle 7-10 Jahre und Kissen jedes Jahr zu ersetzen, abhängig von der Qualität des Produktes.

Schlafhygiene: Gewohnheiten für besseren Schlaf

Schlafhygiene umfasst eine Reihe von Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die einen gesunden und erholsamen Schlaf fördern, oder die Vermeidung von solchen, die eine gesunde Nachtruhe hemmen. Ein Verständnis unserer Gepflogenheiten vor dem Zu-Bett-Gehen kann dazu beitragen, Schlafstörungen zu vermeiden und die Schlafqualität zu verbessern.

Einhalten eines regelmäßigen Schlaf-Wach-Zyklus: Unser Körper folgt einer internen Uhr, auch bekannt als zirkadianer Rhythmus. Dieser reguliert viele physiologische Prozesse, einschließlich Schlaf und Wachheit. Das Einhalten des zirkadianen Rhythmus, also dass du zu einer festen Zeit ins Bett gehst und aufwachst, hilft, die interne Uhr des Körpers auf einen festen Zeitplan einzustellen [13]. Dies kann das Einschlafen erleichtern und dazu beitragen, dass du morgens erfrischt und bereit für den Tag aufwachst.

Das Einhalten des zirkadianen Rhythmus ist wichtig für die Erholung.

Um einen konsistenten Schlaf-Wach-Zyklus zu etablieren, wähle eine Schlafenszeit und eine Aufwachzeit, die deinem natürlichen Rhythmus entspricht und die ausreichend Nachtruhe ermöglicht. Versuche, diese Zeiten jeden Tag einzuhalten, auch wenn du nicht müde bist oder an Wochenenden und Feiertagen. Es kann eine Weile dauern, bis dein Körper sich an den neuen Zeitplan gewöhnt hat, aber mit der Zeit sollte es leichter werden, einzuschlafen und aufzuwachen.

Vermeidung von Schlafstörern vor dem Schlafengehen: Einige Gewohnheiten können unseren Schlaf stören und sollten daher vermieden werden:

Koffein ist eine häufige Ursache für Schlafprobleme. Es ist ein Stimulans, das unseren Wachzustand verlängert und das Einschlafen erschwert [14]. Meide daher koffeinhaltige Lebensmittel, wie Kaffee, Tee, Schokolade und verschiedene Erfrischungsgetränke mindestens 6 Stunden vor dem Schlafengehen.

Auch Alkohol kann trotz seiner anfänglichen schlaffördernden Wirkung die Schlafqualität negativ beeinflussen. Er stört den natürlichen Schlafzyklus und kann zu häufigem Aufwachen und unruhigem Schlaf führen [15].

Schwere Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen können zu Unbehagen und Verdauungsstörungen führen, die das Einschlafen erschweren. Es ist ratsam, mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen zu essen und schwer verdauliche, fettige oder würzige Speisen zu vermeiden.

Bildschirmzeit vor der Nachtruhe kann ebenfalls die Erholung stören. Die blaues Licht emittierenden Bildschirme von Smartphones, Tablets und Computern können die Produktion von Melatonin, dem "Schlafhormon", unterdrücken [16]. Es ist empfehlenswert, Geräte mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen auszuschalten oder einen Nachtmodus zu verwenden, der das blaue Licht reduziert.

Entspannungstechniken und Schlafrituale: Entspannungstechniken und Schlafrituale können dabei helfen, Körper und Geist auf den Schlaf vorzubereiten und die Übergangszeit zwischen Wachheit und Schlaf zu verbessern.

Ein häufiges Schlafritual: Lesen im Bett.

Techniken zur Entspannung, wie z.B. progressive Muskelentspannung, Tiefenatmung oder Meditation, können helfen, körperliche und geistige Anspannungen zu reduzieren [17]. Sie sind besonders nützlich, wenn du Schwierigkeiten beim Einschlafen hast oder unter Stress und Angst leidest, da sie den Übergang in den Schlaf erleichtern. 

Lese hierzu auch unseren Bloq-Artikel zum Thema "Entspannungsübungen".

Schlafrituale sind wiederholte Verhaltensweisen, die deinem Körper signalisieren, dass es Zeit zum Schlafen ist. Sie können so einfach sein, wie das Lesen eines Buches, das Hören von ruhiger Musik oder das Einnehmen eines warmen Bades. Wichtig ist, dass sie konsistent sind und dich in einen Zustand der Ruhe und Entspannung versetzen [18].

Die Bedeutung der Schlafposition

Die Position, in der wir schlafen, ist oft eine Frage der Gewohnheit und des Komforts, aber wusstest du, dass sie auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Schlafqualität haben kann? Egal ob du ein Bauch-, Seiten- oder Rückenschläfer bist, es ist wichtig, zu verstehen, wie deine bevorzugte Schlafhaltung deinen Schlaf beeinflusst und welche Änderungen dir möglicherweise zu einem besseren Schlaf verhelfen können.Die Bedeutung der Schlafposition

Verschiedene Schlafpositionen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit

Die Position, in der wir schlafen, kann eine Reihe von gesundheitlichen Auswirkungen haben, von Schlafapnoe und Schnarchen bis hin zu Rückenschmerzen und Verdauungsproblemen. Hier sind die drei häufigsten Schlafpositionen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit:

  1. Rückenschlaf: Auf dem Rücken zu schlafen, ist gut für die Wirbelsäule, da Kopf, Hals und Wirbelsäule in einer neutralen Position gehalten werden [19]. Dies kann Rückenschmerzen lindern und die Entstehung von Falten verhindern. Allerdings kann das Schlafen in Rückenlage das Schnarchen fördern und Probleme für Menschen mit Schlafapnoe verschärfen, da die Zunge dazu neigt, die Atemwege zu blockieren [20].

  2. Seitenschlaf: Die seitliche Schlafposition, insbesondere auf der linken Seite, kann Vorteile für die Verdauung haben und Sodbrennen lindern [21]. Außerdem können Schnarchen und Schlafapnoe reduziert werden. Allerdings kann das Schlafen auf der Seite zu Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Armen führen, besonders wenn man die ganze Nacht auf einer Seite verbringt.

  3. Bauchschlaf: Das Schlafen auf dem Bauch kann das Schnarchen reduzieren, ist aber allgemein nicht empfehlenswert, da es zu Nacken- und Rückenschmerzen führen kann [22], da der Kopf zur Seite gedreht werden muss, um atmen zu können.

Insgesamt ist es wichtig, eine Schlafhaltung zu finden, die für dich am bequemsten ist und deine Nachtruhe nicht beeinträchtigt. Welches die beste Lage für deine Schlafqualität ist, entscheidest im Endeffekt du selbst.

Auf dem Rücken schlafen: Vorteile und Herausforderungen

Eine gesunde Schlafposition ist die Rückenlage.

Das Schlafen auf dem Rücken ist vorteilhaft für die Wirbelsäule, da Kopf, Nacken und Rücken in einer neutralen Position gehalten werden. Dies kann die Entstehung von Rückenschmerzen minimieren und sogar das Auftreten von Falten verhindern, da das Gesicht frei und nicht gegen ein Kissen gedrückt ist [23]. Darüber hinaus ist es für Menschen, die an saurem Reflux leiden, profitabel, wenn der Kopf leicht erhöht ist [24].

Allerdings birgt das Schlafen auf dem Rücken auch einige Herausforderungen. Eine der größten ist das erhöhte Risiko von Schnarchen und Schlafapnoe. Wenn du auf dem Rücken schläfst, kann die Schwerkraft dazu führen, dass die Zunge und das weiche Gewebe im Hals die Atemwege blockieren, was zu Schnarchen und Atemaussetzern während des Schlafs führt [25].

Auf dem Rücken schlafen lernen

Obwohl der Rückenschlaf für einige Menschen zunächst ungewohnt oder unbequem sein kann, gibt es Techniken und Strategien, die dabei helfen, diese Position anzunehmen. Hier sind einige Tipps:

  • Die richtige Unterstützung: Verwende ein Kissen, das den Hals und die Wirbelsäule unterstützt, ohne den Kopf zu sehr anzuheben. Ein flaches Kissen unter den Knien erhält die natürliche Krümmung der Wirbelsäule (S-Form) und minimiert so den Druck auf den unteren Rücken [26].
  • Kissen: Ein Körperkissen oder ein Seitenschläfer-Kissen kann helfen, auf dem Rücken zu bleiben. Lege es entlang deines Körpers oder verwende es, um dich vom Drehen abzuhalten.
  • Anpassungsperiode: Wie bei jeder neuen Gewohnheit, braucht es Zeit, sich an das Schlafen auf dem Rücken zu gewöhnen. Beginne mit kurzen Nickerchen und erhöhe allmählich die Dauer, bis du dich daran gewöhnt hast, die ganze Nacht in dieser Position zu verbringen.
  • Schlafumgebung optimieren: Stelle sicher, dass deine Schlafumgebung ruhig, dunkel und kühl ist. Diese Faktoren können den Schlaf verbessern und den Übergang zur Rückenschlafposition erleichtern.
  • Entspannungstechniken: Übungen wie Tiefenatmung, progressive Muskelentspannung oder Meditation vor dem Schlafengehen können dabei helfen, den Körper zu entspannen und das Einschlafen in der Rückenposition zu erleichtern [27].

Gesunder Schlaf und Ernährung

Auch unsere Ernährungsgewohnheiten haben Auswirkungen auf die Schlafqualität. Essen und Schlaf sind zwei grundlegende Bedürfnisse des Menschen und sie bedingen sich gegenseitig. Die Art und Weise, wie, wann und was wir essen, kann unser Schlafverhalten und die Qualität erheblich beeinflussen. Gleichzeitig kann der Schlaf, den wir bekommen, unsere Essgewohnheiten und unsere Entscheidungen in Bezug auf Lebensmittel steuern.

Die Rolle der Ernährung für den Schlaf

Leichte Mahlzeiten vor dem Schlafengehen.

Es ist allgemein bekannt, dass bestimmte Nährstoffe und Lebensmittel eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn haben und somit den Schlaf fördern. Gleichzeitig können andere Nahrungsmittel den Schlaf stören und zu Schlaflosigkeit führen.

Nährstoffe und Schlaf: Bestimmte Nährstoffe, wie Magnesium, Calcium, L-Tryptophan und Vitamin B6, sind an der Produktion von Melatonin beteiligt, einem Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Zyklus reguliert. Lebensmittel, die reich an diesen Nährstoffen sind, können daher den Schlaf verbessern [28].

Timing der Mahlzeiten: Ausgewogene und zeitlich gut geplante Mahlzeiten können helfen, einen gesunden Schlaf zu gewährleisten. Essen kurz vor dem Schlafengehen kann Verdauungsprobleme verursachen und unseren Schlaf stören. Umgekehrt kann ein leerer Magen dazu führen, dass wir in der Nacht aufwachen.

Koffein und Alkohol: Es ist kein Geheimnis, dass Stimulanzien wie Koffein und Alkohol die Erholung beeinträchtigen. Koffein kann die Einschlafzeit verlängern und die Schlafqualität reduzieren [29], während Alkohol trotz seiner anfänglich schlaffördernden Wirkung den Schlaf in der zweiten Hälfte der Nacht stören kann [30].

Lebensmittel, die den Schlaf fördern

Es gibt verschiedene Lebensmittel, die die Schlafqualität verbessern können, indem sie bestimmte Nährstoffe liefern, die an der Regulierung des Schlafes beteiligt sind. Hier sind einige Beispiele:

Komplexe Kohlenhydrate: Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an komplexen Kohlenhydraten, wie Vollkornbrot, brauner Reis und Haferflocken, können die Schlafqualität verbessern. Sie fördern die Produktion von Serotonin, einem beruhigenden Hormon, das für einen guten Schlaf benötigt wird.

Tryptophan-reiche Lebensmittel: Tryptophan ist eine Aminosäure, die in der Produktion von Melatonin und Serotonin eine Rolle spielt, zwei Hormone, die den Schlaf regulieren. An Tryptophan reiche Lebensmittel sind zum Beispiel Truthahn, Eier und Käse [31].

Magnesium-reiche Lebensmittel: Das Mineral Magnesium beruhigt das Nervensystem und fördert die Muskelentspannung. Es ist u.a. in dunkler Schokolade, Avocados und Nüssen enthalten [32].

Nüsse enthalten Magnesium, welches den Schlaf fördern kann.

Kräutertees: Einige Kräutertees, wie Kamille und Baldrian, sind für ihre schlaffördernden Eigenschaften bekannt, da sie das Nervensystem beruhigen.

Wenn der Schlaf nicht kommt: Schlafstörungen und ihre Behandlung

Auch wenn es sich bei Schlaf um eine natürliche Körperfunktion handelt, fällt er vielen Menschen nicht immer leicht. Schlafstörungen können den Alltag enorm beeinträchtigen und das Wohlbefinden stark mindern. In diesem Abschnitt betrachten wir die gängigsten Schlafstörungen, ihre Ursachen und wie man sie wirksam behandelt.

Arten von Schlafstörungen und ihre Symptome

Schlafstörungen sind Zustände, die die Fähigkeit, regelmäßig eine gesunde Nachtruhe zu bekommen, beeinträchtigen. Es gibt mehrere Arten von Schlafstörungen, die durch verschiedene Faktoren verursacht werden können. Die häufigsten davon sind:

Insomnie: Dies ist die am weitesten verbreitete Art der Schlafstörung und zeichnet sich durch Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder beidem aus. Insomnie kann kurzfristig (akute Insomnie) oder langfristig (chronische Insomnie) auftreten [33].

Schlafapnoe: Bei Schlafapnoe kommt es während des Schlafens zu Atempausen oder flacher Atmung. Dies führt dazu, dass der Schlafende häufig aufwacht und am nächsten Tag müde ist [34].

Narkolepsie: Narkolepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch übermäßige Schläfrigkeit während des Tages und plötzlichen Schlafanfällen gekennzeichnet ist. Weitere Symptome sind Schlafparalyse und Halluzinationen [35].

Restless-Legs-Syndrom (RLS): Menschen mit RLS erleben ein unangenehmes Gefühl oder den Drang, ihre Beine zu bewegen, insbesondere nachts oder wenn sie sich ausruhen oder schlafen [36].

Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen: Diese Störungen treten auf, wenn die innere "biologische Uhr" des Körpers nicht mit den Umgebungssignalen, wie Licht und Dunkelheit, synchronisiert ist. Sie führen dazu, dass Menschen zu ungewöhnlichen Zeiten müde oder wach sind [37].

Wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Obwohl jeder hin und wieder eine schlechte Nacht hat, ist es wichtig zu erkennen, wann Schlafprobleme einen Arztbesuch erfordern. Es ist ratsam, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn:

Die Schlafprobleme anhaltend sind: Wenn Schlafstörungen regelmäßig auftreten und länger als einige Wochen andauern, könnte es sich um eine chronische Schlafstörung handeln, die medizinische Aufmerksamkeit erfordern.

Die Schlafprobleme den Alltag beeinträchtigen: Wenn Schlafprobleme dich daran hindern, tagsüber gut zu funktionieren - zum Beispiel wenn du dich ständig müde fühlst, Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren, oder wenn deine Leistung in der Arbeit, Schule oder Studium beeinträchtigt ist.

Du Atemaussetzer während des Schlafs erlebst: Wenn dir gesagt wurde, dass du während des Schlafs schnarchst oder Atempausen hast, könnte es sich um eine Schlafapnoe handeln. Dies ist eine ernsthafte Schlafstörung, die unbedingt untersucht werden muss [38].

Du nächtliche Beschwerden hast: Wenn du nachts ungewöhnliche Bewegungen machst, Schmerzen hast, oder wenn du unerklärliche Veränderungen in deinem Schlaf-Wach-Zyklus bemerkst, solltest du einen Arzt aufsuchen.

Du dich trotz ausreichend Schlaf ständig müde fühlst: Dies könnte ein Zeichen für eine Reihe von Gesundheitsproblemen sein und sollte untersucht werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass du nicht zögern solltest, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du vermutest, dass du an einer Schlafstörung leidest. Viele Schlafstörungen sind behandelbar, und eine frühzeitige Therapie kann langfristige Gesundheitsprobleme vermeiden.

Dein Weg zu besserem Schlaf

Gesunder Schlaf - Süße Träume.

Unser Schlaf ist von unschätzbarem Wert und spielt eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität. Wir hoffen, dass dieser Leitfaden dir dabei hilft, die Qualität deines Schlafs zu verbessern und dadurch ein ausgeglicheneres, gesünderes und glücklicheres Leben zu führen. Schlafe gut und träume süß!


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