BWS Syndrom: Ein tiefer Einblick in Symptome und Lösungsansätze
Zuletzt aktualisiert am 19. November 2023, Lesezeit: 12 Min.
Dieser Artikel soll dich dazu ermutigen, die Rolle deiner Brustwirbelsäule (BWS) in deinem allgemeinen Wohlbefinden besser zu verstehen und dir dabei helfen, proaktive Schritte zur Verbesserung deiner Gesundheit und Lebensqualität zu unternehmen. Lass uns gemeinsam die Bedeutung des BWS-Syndrom erkunden und wie du ihm vorbeugen kannst..
Gliederung
Einführung in das BWS-Syndrom
Das BWS-Syndrom, auch bekannt als Brustwirbelsäulen-Syndrom, bezeichnet eine Gruppe von Beschwerden, die durch eine Funktionsstörung oder Schädigung der Brustwirbelsäule und der umgebenden Strukturen entstehen. Häufig spricht man auch von einer BWS-Blockade oder von BWS-Schmerzen.
Wenn die Brustwirbelsäule nicht richtig funktioniert - sei es durch Verletzungen, Verspannungen, Fehlhaltungen oder degenerative Erkrankungen - kann dies eine Reihe von Krankheitszeichen auslösen, die als BWS-Syndrom zusammengefasst werden. Diese Symptome können von milden Beschwerden bis zu starken Schmerzen reichen und oft auch andere Bereiche des Körpers beeinflussen.
Das BWS-Syndrom ist also keine eigenständige Krankheit, sondern ein Zustand, der durch verschiedene Ursachen hervorgerufen wird. Es ist ein funktionelles Phänomen, was bedeutet, dass die Beschwerden oft auftreten, ohne dass eine offensichtliche körperliche Ursache wie eine Verletzung oder Entzündung festgestellt werden kann. Das BWS-Syndrom darf auch nicht mit dem Halswirbelsäulen-Syndrom oder dem Lendenwirbelsäulen-Syndrom verwechselt werden.
Kurzer Überblick über die Brustwirbelsäule
Die Brustwirbelsäule, kurz BWS, ist ein zentraler Teil des menschlichen Skelettsystems. Sie besteht aus zwölf Wirbelkörpern (T1 bis T12), die zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule liegen und ist der längste Abschnitt unserer Wirbelsäule. Jeder Wirbel ist durch kleine Gelenke und Bandscheiben mit anderen verbunden, außerdem führen zahlreiche Nervenbahnen vom Rückenmark in der BWS zu verschiedenen Teilen unseres Körpers. Die Funktion der Brustwirbelsäule ist vielfältig - sie bietet Stabilität, ermöglicht Bewegung und schützt lebenswichtige Organe.
Die BWS hat eine leichte Kyphose, also eine nach hinten gerichtete Krümmung, die hilft, Lasten zu verteilen und Stoßkräfte zu absorbieren. Sie ist außerdem dafür verantwortlich, die Brustkorbstruktur zu unterstützen, die unsere lebenswichtigen Organe wie das Herz und die Lungen schützt.
Die Brustwirbelsäule ist die stabilste Region der Wirbelsäule, da sie durch die Rippen und den Brustkorb zusätzlich gestützt wird. Aus diesem Grund sind Verletzungen in diesem Bereich weniger häufig als in anderen Teilen der Wirbelsäule.
Jeder der zwölf Brustwirbel hat eine Rippe auf beiden Seiten, die an der Vorderseite des Körpers am Brustbein ansetzt. Dies bildet eine schützende Hülle um unsere lebenswichtigen Organe herum.
Jedoch kann diese Stabilität auch dazu führen, dass die BWS weniger beweglich ist als andere Teile der Wirbelsäule. Diese eingeschränkte Bewegung kann das Potenzial für Störungen erhöhen, besonders wenn externe Faktoren wie schlechte Haltung oder Überlastung hinzukommen.
Letztendlich ist es die Kombination aus Stabilität, Schutz und Beweglichkeit, die die Brustwirbelsäule zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer körperlichen Gesundheit macht. Ein Verständnis ihrer Funktion und Struktur kann uns helfen, die BWS-Blockade besser zu verstehen und effektive Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung zu ergreifen.
Symptome des BWS-Syndroms
Die Symptome des BWS-Syndroms können vielfältig sein und sich stark auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Sie können sehr unterschiedlich sein und von Person zu Person variieren, was oft zu einer Herausforderung bei der Diagnose führt. Nichtsdestotrotz gibt es eine Reihe von allgemeinen Symptomen, die häufig bei Menschen mit BWS-Syndrom auftreten.
- Schmerzen: Schmerzen sind das am häufigsten berichtete Symptom des BWS-Syndroms. Diese können im Bereich der Brustwirbelsäule selbst auftreten, aber auch in anderen Teilen des Körpers, insbesondere im Brustbereich, in den Armen und im Nacken. Die Schmerzen können dumpf, stechend oder brennend sein und oft durch bestimmte Bewegungen oder Haltungen verschlimmert werden.
- Verspannungen: Viele Betroffene berichten über Verspannungen und Steifheit im Bereich der Brustwirbelsäule. Dies kann sich in einer eingeschränkten Beweglichkeit und einem Gefühl der Steifheit bemerkbar machen, insbesondere nach langen Perioden der Inaktivität oder beim Aufwachen am Morgen.
- Taubheitsgefühl und Kribbeln: Einige Menschen mit BWS-Syndrom erleben Taubheitsgefühle oder ein Kribbeln in verschiedenen Teilen des Körpers. Dies kann durch eine Beeinträchtigung der Nervenfunktion in der BWS verursacht werden.
- Atmungsprobleme: Da die BWS und die Rippen eine entscheidende Rolle bei der Atmung spielen, können Betroffene Schwierigkeiten bei der Atmung erleben. Dies kann sich als Kurzatmigkeit oder ein Gefühl von Enge in der Brust äußern.
Diese Leiden können einzeln oder in Kombination auftreten und von mild bis schwer variieren. Es ist wichtig, dass jeder, der eines oder mehrere dieser Symptome erlebt, eine medizinische Bewertung sucht, um die zugrunde liegende Ursache zu bestimmen und einen angemessenen Behandlungsplan zu entwickeln. Bitte beachte, dass die hier aufgeführten Symptome auch auf andere Zustände hindeuten können und daher eine professionelle medizinische Diagnose unerlässlich ist.
Die Verbindung zwischen BWS-Syndrom und Herzsymptomen
Es ist wichtig zu verstehen, dass das BWS-Syndrom manchmal Beschwerden hervorrufen kann, die den Symptomen von Herzproblemen ähneln. Das liegt daran, dass der Brustkorb, wo das Herz lokalisiert ist, direkt mit der Brustwirbelsäule verbunden ist.
Schmerzen im Bereich der Brust sind ein häufiges Symptom des BWS-Syndroms. Diese können stechend, scharf oder drückend sein und werden oft durch Bewegung oder Druck auf bestimmte Bereiche der Brustwirbelsäule verstärkt [1]. Aufgrund der Lage dieser Schmerzen können sie manchmal fälschlicherweise als Herzschmerzen interpretiert werden.
Zusätzlich können bestimmte Anzeichen des BWS-Syndroms wie Atemnot oder das Gefühl von Enge in der Brust, Herzproblemen ähnlich sehen und dadurch Angst und Besorgnis auslösen.
Entscheidend ist, dass, obwohl die Symptome der Krankheitsbilder ähnlich sein können, die Ursachen sind völlig unterschiedlich. Herzprobleme sind in der Regel das Ergebnis von Durchblutungsstörungen, während das BWS-Syndrom oft mit Muskelverspannungen, Fehlhaltungen oder anderen mechanischen Problemen in Verbindung gebracht wird [1].
Trotzdem ist es von größter Wichtigkeit, bei Schmerzen im Brustbereich sofort einen Arzt aufzusuchen. Die Unterscheidung zwischen Herzproblemen und dem BWS-Syndrom sollte immer von einem Mediziner vorgenommen werden, um ernsthafte gesundheitliche Probleme auszuschließen.
Das BWS-Syndrom und Schwindelgefühl
Ein weniger bekanntes, aber dennoch berichtenswertes Anzeichen des BWS-Syndroms ist das Schwindelgefühl. Obwohl Schwindel nicht unbedingt das erste ist, das einem bei Wirbelsäulenproblemen in den Sinn kommt, ist es tatsächlich ein Übel, das einige Betroffene erleben.
Der Schwindel im Zusammenhang mit dem BWS-Syndrom wird oft als Benommenheit, ein Gefühl der Instabilität oder als Schwierigkeit, das Gleichgewicht zu halten, beschrieben. Dies kann auf eine gestörte Propriozeption, also die Eigenwahrnehmung des Körpers im Raum, zurückzuführen sein [2].
Die Nerven, die aus der Brustwirbelsäule hervorgehen, spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen zwischen dem Körper und dem Gehirn. Wenn diese Nerven beeinträchtigt werden, kann dies zu einem gestörten Gleichgewichtsgefühl und somit zu Schwindel führen [2].
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Schwindel viele Ursachen haben kann. Wenn du regelmäßig Schwindel erlebst, solltest du dies von einem Arzt abklären lassen. Schwindel kann auf ein ernsthafteres Problem hinweisen, wie etwa eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall.
Schließlich kann Schwindel auch psychologische Auswirkungen haben, einschließlich Angst und Nervosität. Daher sollte die Behandlung von Schwindelgefühlen immer einen ganzheitlichen Therapieansatz enthalten.
Thorakalsyndrom als spezielle Form des BWS-Syndroms
Das BWS-Syndrom kann in verschiedene Unterkategorien eingeteilt werden. Eine davon ist das Thorakalsyndrom. Das Thorakalsyndrom, auch bekannt als Thoracic Outlet Syndrome (TOS), beschreibt eine Gruppe von Störungen, die durch Druck auf Nerven und/oder Blutgefäße im Bereich des "thoracic outlet" - dem Raum zwischen dem Schlüsselbein und der ersten Rippe - verursacht werden [3].
Diese Kompression kann aus verschiedenen Gründen entstehen, darunter anatomische Anomalien (wie eine zusätzliche Rippe im Nackenbereich) oder erworbene Faktoren, wie beispielsweise Fehlhaltungen, repetitive Bewegungen oder Überbeanspruchung (wie bei bestimmten Berufen oder Sportarten), Traumata (wie Autounfälle oder Stürze) und bestimmte Gesundheitszustände wie Fettleibigkeit und Schwangerschaft [5].
All diese Ursachen können dazu führen, dass die Nerven und Blutgefäße, die durch den Bereich des Brustkorbs verlaufen, komprimiert und dadurch in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
Risikofaktoren für die Entwicklung des Thorakalsyndroms können mit den oben genannten Ursachen übereinstimmen. Personen mit bestimmten anatomischen Merkmalen, die in Berufen mit wiederholter Arm- oder Schulterbelastung tätig sind, und solche, die eine Geschichte von Hals- oder Schultertraumata haben, sind besonders gefährdet. Darüber hinaus sind Frauen häufiger betroffen als Männer, möglicherweise aufgrund von Unterschieden in der Muskelmasse und -stärke sowie hormonellen Faktoren [5].
Auch Fehlstellungen der Wirbelsäule können Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule verursachen.
Wie bei jedem Gesundheitszustand ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass das Vorhandensein eines oder mehrerer Risikofaktoren nicht zwangsläufig bedeutet, dass man das Thorakalsyndrom entwickeln wird. Sie erhöhen jedoch die Wahrscheinlichkeit und sollten daher als Gelegenheit für Präventionsmaßnahmen und regelmäßige Gesundheitskontrollen betrachtet werden.
Symptome des Thorakalsyndroms
Die Diagnose des Thorakalsyndroms kann herausfordernd sein, da seine Symptome denen vieler anderer Zustände ähneln können. Sie sind vielfältig und hängen stark davon ab, ob die Nerven (neurogenes Thorakalsyndrom) oder die Blutgefäße (vaskuläres Thorakalsyndrom) im Bereich des Thoracic Outlet hauptsächlich betroffen sind.
Wenn die Nerven beeinträchtigt sind, kann dies zu Schmerzen oder einem brennenden Gefühl in Schultern und Nacken, Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in den Fingern und Schwäche in einer Hand kommen. Manche Betroffene berichten auch über ein unspezifisches Unbehagen in Arm und Hand oder eine Abnahme der Griffkraft. Dies ist die häufigste Form und macht etwa 90-95% der Fälle aus [4].
Das vaskuläre Thorakalsyndrom, das entweder die Venen (venöses TOS) oder die Arterien (arterielles TOS) betrifft, ist seltener. Hier umfassen die Symptome Schwellungen, Schmerz und eine mögliche Blaufärbung des betroffenen Arms. Beim arteriellen TOS kann es zu blasser und kühler Haut, Schmerzen und Schwäche im Arm sowie eventuell zu Geschwüren an den Fingerspitzen kommen.
Das Thorakalsyndrom kann in einigen Fällen asymptomatisch sein und die Symptome in der Regel schrittweise auftreten. Zudem kann es vorkommen, dass die Beschwerden durch bestimmte Bewegungen oder Haltungen ausgelöst oder verschlimmert werden, insbesondere solche, die den Thoracic Outlet-Bereich belasten, wie das Heben schwerer Gegenstände oder das längere Verharren in einer gebeugten Haltung [4].
Viele Betroffene berichten von einer Einschränkung der Lebensqualität durch das Thorakalsyndrom, daher ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend, um eine dauerhafte Schädigung der betroffenen Nerven und Blutgefäße zu verhindern.
Diagnose des BWS-Syndroms
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Personen mit BWS-Syndrom lange nach einem genauen Befund suchen müssen, da die Symptome dieses Zustandes oft vielfältig und unspezifisch sind und andere Erkrankungen imitieren können. In diesem Kapitel sehen wir uns genauer an, wie eine Diagnose des BWS-Syndroms gestellt wird, welche Untersuchungen durchgeführt werden und welche Herausforderungen sich in diesem Prozess ergeben können. Die genaue Kenntnis dieser Verfahren kann nicht nur zur Klärung des eigenen Zustands beitragen, sondern auch zu einer besseren Kommunikation mit den medizinischen Fachleuten führen, die an der Diagnose und Behandlung beteiligt sind.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Bei Verdacht auf das BWS-Syndrom beginnt der Diagnoseprozess typischerweise mit einer detaillierten Anamnese und einer gründlichen körperlichen Untersuchung.
Während des Anamnesegesprächs stellt der Arzt Fragen zur medizinischen Vorgeschichte des Patienten, zur Art und Intensität der Beschwerden, zu ihrem Beginn und Verlauf sowie zu möglichen auslösenden oder verschlimmernden Faktoren [6]. Er erkundigt sich auch nach möglichen Risikofaktoren, wie zum Beispiel repetitive Belastungen durch Beruf oder Sport, frühere Verletzungen oder Operationen im Nacken- oder Schulterbereich, und nach anderen Gesundheitszuständen, die das BWS-Syndrom beeinflussen könnten.
Bei der körperlichen Untersuchung untersucht der Mediziner den Patienten auf Zeichen einer Wirbelsäulen- oder Muskulaturerkrankung, einer neurologischen Störung oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, da diese ebenfalls Symptome verursachen können, die denen des BWS-Syndroms ähneln [6]. Darüber hinaus führt er wahrscheinlich spezielle klinische Tests durch, die als Provokationstests bekannt sind und die dazu dienen, Symptome des BWS-Syndroms hervorzurufen.
Obwohl Anamnese und körperliche Untersuchung wichtige erste Schritte in der Diagnose des BWS-Syndroms sind, sind sie in der Regel nicht ausreichend, um eine definitive Diagnose zu stellen. Vielmehr dienen sie dazu, den Verdacht auf das Syndrom zu erhärten und eine Grundlage für weitere spezifischere Untersuchungen zu schaffen.
Bildgebende Verfahren und Tests
Häufig werden bildgebende Verfahren und spezielle Tests angeordnet, um ein genaues Krankheitsbild zu erstellen und andere Erkrankungen auszuschließen.
Zu den bildgebenden Verfahren gehören:
- Röntgenuntersuchungen: Ein Röntgenbild der Brustwirbelsäule kann Anzeichen von Veränderungen oder Schäden an den Wirbeln zeigen, wie z. B. Abnutzungserscheinungen oder Frakturen. Darüber hinaus kann ein Röntgenbild eine zusätzliche Halsrippe identifizieren, die das Thorakalsyndrom verursachen kann [6].
- Magnetresonanztomographie (MRT): Die MRT bietet detaillierte Bilder von Weichteilen und kann dabei helfen, Veränderungen oder Schäden an den Bandscheiben, dem Rückenmark oder den Nervenwurzeln zu erkennen. Zudem kann sie zur Beurteilung von Muskelverspannungen und -veränderungen eingesetzt werden [6].
- Ultraschalluntersuchung: Ein Ultraschall ist eine hilfreiche Methode zur Beurteilung des Blutflusses in den Arterien und Venen und kann dabei helfen, eine vaskuläre Komponente des Thorakalsyndroms zu identifizieren [7].
Zu den speziellen Tests gehören außerdem neurologische Tests zur Beurteilung der Nervenfunktion und Elektromyographie (EMG) zur Aufzeichnung der Muskelaktivität. Diese können weitere Einblicke in die Natur und den Umfang der Nervenbeteiligung beim BWS-Syndrom geben [7].
Übungen zur Linderung des BWS-Syndroms
Durch gezieltes Training können wir unseren Körper stärken, die Haltung verbessern und Spannungen lösen, die zu körperlichen Beschwerden beitragen. In diesem Kapitel stellen wir einige Übungen vor, die speziell darauf abzielen, die Symptome des BWS-Syndroms zu lindern. Es ist wichtig, jede Übung sorgfältig und unter Berücksichtigung der individuellen Gesundheitszustände und Fähigkeiten durchzugeführen und empfehlenswert, vor Beginn eines neuen Übungsprogramms einen Arzt oder Physiotherapeuten zu konsultieren.
Bewährte körperliche Übungen
Verschiedene körperliche Übungen können zur Linderung der Symptome des BWS-Syndroms beitragen. Hier sind einige, die sich als besonders hilfreich erwiesen haben:
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Dehnübungen für den oberen Rücken: Eine einfache Dehnübung ist die "Katzenbuckel"-Dehnung, bei der man auf alle Viere geht und den Rücken abwechselnd nach oben und unten wölbt, ähnlich wie eine Katze [8]. Dehnübungen für den oberen Rücken lösen Verspannungen und können die Flexibilität im oberen Rückenbereich verbessern.
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Schulterrollen: Schulterrollen helfen, Verspannungen in den Schultern und im oberen Rückenbereich zu lösen. Sie können entweder im Sitzen oder im Stehen durchgeführt werden. Bei dieser Übung rollt man die Schultern langsam in einer kreisförmigen Bewegung nach vorne und dann nach hinten [8].
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Brustöffner: Die Brustöffner zielen darauf ab, die Muskeln zu dehnen, die sich aufgrund langer Sitzperioden oder schlechter Haltung verkürzen können. Ein einfacher Brustöffner ist die Türdehnung, bei der man sich mit gebeugten Armen in einen Türrahmen lehnt und die Brust nach vorne schiebt [8].
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Stärkung der Rumpfmuskulatur: Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur können Rückenschmerzen lindern und dazu beitragen, eine gute Haltung zu unterstützen. Beispielsweise kann das Heben und Senken des Beckens im Liegen auf dem Rücken die untere Rücken- und Bauchmuskulatur stärken [8].
Ergänzende Strategien zur Schmerzlinderung
Zusätzlich zu den oben genannten körperlichen Übungen gibt es eine Reihe weiterer Ansätze, die zur Schmerzlinderung beim BWS-Syndrom beitragen. Einige davon sind:
- Wärme- und Kältetherapie: Während Wärme Muskelverspannungen löst, kann Kälte zur Verringerung von Schwellungen und Entzündungen beitragen [9].
- Massagetherapie: Massagen können Verspannungen lösen und die Durchblutung verbessern. Eine professionelle Massage kann insbesondere bei chronischen Schmerzen Linderung schaffen [10].
- Entspannungstechniken: Methoden wie Tiefenatmung, Yoga und Meditation werden häufig zur Stressreduzierung herangezogen. Solche Techniken können die allgemeine Lebensqualität verbessern und eine positive Wirkung auf das Schmerzempfinden haben [11]. Der Inhalt dieser Techniken hat es also in sich.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Strategien am besten als Ergänzung zu einem gezielten Übungsprogramm und einer professionellen medizinischen Behandlung wirken. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen sollte immer ein Mediziner aufgesucht werden.
Lebensstil und Prävention
Unser Lebensstil hat einen enormen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Das gilt auch für die Gesundheit unserer Brustwirbelsäule und das Risiko, an einem BWS-Syndrom zu erkranken. Eine bewusste Lebensweise kann dazu beitragen, Beschwerden aller Art zu reduzieren oder sogar zu vermeiden. Hier sind einige empfehlenswerte Maßnahmen:
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Aufrechte Körperhaltung und richtige Hebe- und Tragetechniken: Eine aufrechte Körperhaltung ist entscheidend, um die Belastung der Brustwirbelsäule zu minimieren. Achte darauf, schwere Gegenstände korrekt zu heben und zu tragen, indem du deine Beine benutzt und den Rücken gerade hältst. Vermeide Drehbewegungen beim Heben oder Tragen von Lasten.
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Ergonomie am Arbeitsplatz: Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes ist von großer Bedeutung, da viele Menschen einen Großteil ihrer Zeit sitzend verbringen. Stelle sicher, dass dein Schreibtisch, Stuhl und Computerbildschirm optimal eingestellt sind, um eine gesunde Körperhaltung zu unterstützen und Belastungen der Brustwirbelsäule zu minimieren. Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz, wie z.B. ein ergonomischer Schreibtischstuhl oder orthopädische Sitzkissen, können ebenfalls hilfreich sein [12].
- Regelmäßige Bewegung: Eine ausgewogene Mischung aus aeroben Übungen, Kräftigungsübungen und Flexibilitätstraining stärkt unsere Muskulatur, verbessert die Durchblutung und erhält die Flexibilität. Es ist wichtig, regelmäßig aktiv zu sein und sitzende Tätigkeiten zu unterbrechen, um Steifheit und Muskelverspannungen zu vermeiden [13]. Lese hierzu auch unseren Bloq-Artikel zum Thema Bewegung.
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Gewichtsmanagement: Ein gesundes Gewicht zu halten oder überschüssiges Gewicht zu reduzieren, verringert die Belastung der Wirbelsäule und kann das Risiko für Erkrankungen reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind hierfür von großer Bedeutung [14].
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Gesunde Lebensweise: Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr, ausreichendem Schlaf und Stressmanagement trägt zur allgemeinen Gesundheit bei. Dies kann helfen, Entzündungen und Verspannungen im Körper zu reduzieren.
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Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Stress kann Muskelverspannungen verursachen und zu Schmerzen führen. Es ist wichtig, effektive Stressbewältigungsstrategien zu entwickeln, wie z.B. Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf und die Teilnahme an stressreduzierenden Aktivitäten wie Yoga oder Meditation [11]. Sei achtsam gegenüber den Bedürfnissen deines Körpers. Indem du auf deine körperlichen und emotionalen Bedürfnisse achtest, kannst du dazu beitragen, die Gesundheit deiner Brustwirbelsäule zu erhalten.
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Pausen und Bewegung: Integriere regelmäßige Pausen und kurze Bewegungseinheiten in deinen Arbeitstag. Stehe auf, dehne dich, mache kurze Spaziergänge oder führe einfache Bewegungsübungen durch, um die Durchblutung zu fördern und Muskelverspannungen zu reduzieren.
Durch die Anpassung des Lebensstils können wir aktiv dazu beitragen, die Gesundheit unserer Brustwirbelsäule zu erhalten und das Risiko für das BWS-Syndrom zu reduzieren. Wenn bereits Beschwerden vorhanden sind, können diese Maßnahmen auch zur Linderung beitragen und die Lebensqualität verbessern.
1 Kommentar
Hey zusammen,
ich habe aktuell diese Beschwerden seit zwei Monaten.
Davor hatte ich lange Probleme morgens zu atmen 2-3 Jahre.
Aber erst vor zwei Monaten hat sich alles verschlimmert. Globusgefühl, hoher Puls, stechen in der Brust. Kribbeln in der Nase.
Meine Befürchtung ist, dass die Physiotherapie nicht hilft. Bzw was dann passiert
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ozan
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